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Nazisupermenschen sind Euch allen überlegen - The Horror Of The Ordinary

Ursprünglich gedacht als unaufwändige Reihung kleiner Episoden für ein touristisches Publikum, wurde das Projekt zunächst im Club-Umfeld des DING DONG DOM, unserer selbst errichteten temporären Spielstätte am Berliner Spreeufer aufgeführt und war später in einer abendfüllenden Version im In- und Ausland zu sehen. Handlung: In einem Paralleluniversum werden vier niedere Nazi-Chargen als Strafe für ein Disziplinarvergehen dazu verurteilt, in die Vergangenheit zu reisen und die Herrschaftsstrategien, Rituale, Kriegstaktiken und Organisationsstrukturen untergegangener Großreiche auszukundschaften. Als „Abgesandte des Volks ohne Raumzeit“ begegnen die Chrononauten Weltherrschern verschiedener Epochen und versuchen, durch retro-aktive Historien-Reparatur die Weltgeschichte auf die Ankunft ihres Führers Alfred Hitler vorzubereiten.


Credits

Eine Produktion von Showcase Beat Le Mot in Koproduktion mit dem Holzmarkt und dem HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Idee, Konzept, Raum, Kostüm: Showcase Beat Le Mot, Musik: Albrecht Kunze, She Wolf Sharon: Sharon Smith, Kostüm: Tanja Jesek, Clemens Leander, Bauten: Christian Wenzel, Andrej Trofimoff, Video: Alexej Tscherny, Assistenz: Johanna Thomas, Produktionsleitung: Olaf Nachtwey

Dank an: Jule Bischoff, Shoccamokka, Mila Stern, Erik Kühmstedt, Christoph Klenzendorf

 


Besprechungen

  • Den Nationalismus vom Körper schütteln“ von Martin Pesl, Falter, 5.10.2016

2017 feiern Showcase Beat Le Mot – die Herkunft des Namens hat mit den ebenfalls vierköpfigen Beatles zu tun – ihr 20jähriges Bestehen. ...Egal in welcher Form, die Arbeiten von Showcase Beat Le Mot leben von einer gewissen Zaachheit, die im Falle von „Nazisupermenschen“ die Gehirnzellen der Menschen anregt und auch ziemlich komisch ist.

  • "Böse Helden gegen die postmoderne Dauerironie" von Helmut Ploebst, Der Standard, 10.10.2016

Ziemlich unerfreuliche Ideologien – ziemlich originell der Lächerlichkeit preisgegeben: Im Wiener brut Theater zerlegt die Performance Gruppe Showcase Beat Le Mot einige Mythen der Gegenwart. .... Ihr Stück ist Satire auf Pop-Basis, die den heiligen Ernst der bösen Ideologie lächerlich macht. Das klingt toll, aber kollaterl verbiegt Showcase auch die im Zerrspiegel der Medienkultur ohnehin deformierte Kritik am Nationalsozialismus zusätzlich. ...Bewundernswert, wie viel sich die Showcase Boys Nikola Duric, Dariusz Kostyra, Thorsten Eibeler und Veit Sprenger einfallen lassen, um den Nazikult samt verwandtem Superheldenmythos zu kippen sowie zugeleich die Auren des Historischen (Dschingis Khan), des Religiösen (Jesus), der Wissenschaft (Urknall), des Pop (Konzeptalbum) und der Wirklichkeit (Parallelluniversum) zu verblasen. ...Die guten Herren von Showcase Beat Le Mot stellen indirekt auch dar, was die unendliche Indifferenz der postmodernen europäischen Dauerironie auf so gut wie allen Ebenen kostet. Fakten und Fiktionen verschmelzen miteinander. Dadurch wird die Wirklichkeit zu einer immer unheimlicheren Bedrohung...


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