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Bremer Stadtmusikanten (nach dem Märchen der Brüder Grimm)

Was haben ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn gemeinsam? Es sind Nutztiere. Und was geschieht, wenn sie alt werden und dem Menschen nichts mehr nutzen? Sie landen in der Pfanne oder werden verkauft. Doch ausgerechnet der Esel beweist in dieser Geschichte seine Klugheit: "Etwas Besseres als den Tod findest du überall", sagt er und nimmt Reißaus. Damit beginnt die Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten, diesem frühen Roadmovie aus der Hausmärchensammlung der Brüder Grimm. Unterwegs trifft der Esel den Hund, die beiden die Katze und sie zu dritt den Hahn. Mit Kostümen aus Instrumenten, Traummaschinen und  Liedern von Andreas Dorau wird die wundersame Geschichte einer Gemeinschaft von Schwachen erzählt, die sich wehren – eine Geschickte der Emanzipation, eine Geschichte über das Alt werden in einer Gesellschaft, in der nur die Leistung zählt und nicht zuletzt die Geschichte von der Gründung einer sehr berühmten Band.


Credits

Idee & Umsetzung: Showcase Beat le Mot / Musik: Andreas Dorau / Choreografie: Minako Seki, Showcase Beat le Mot / Bühnenmaschinen: Atia Trofimoff, Christian Wenzel / Ton: Paul Ratzel / Licht: Holger Schegum / Produktionsleitung: Olaf Nachtwey

Die Bremer Stadtmusikanten ist eine Produktion von Showcase Beat le Mot in Ko-Produktion mit dem  Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin – und dem Schauspiel Frankfurt und dschungel Wien – Theaterhaus für ein junges Publikum. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfond.


Besprechungen

"Die Bremer Stadtmusikanten" ist voller unglaublicher Einfälle, Zitate, Witze und nicht zuletzt Songs aus der Feder Andreas Doraus und anderer. Es ist Kindertheater, in dem sich kein Erwachsener langweilt. Man sieht und hört sich das mit großen Augen und Ohren an und wünscht sich, das Erwachsenentheater wäre öfter so intelligent und profund....dann lernen die Kinder die vielleicht wichtigsten Lektionen. Erstens fängt die Revolution mit dem Denken, also der Sprache an. Zweitens muss auch außerhalb des eigenen Kopfs nichts so bleiben, wie es ist. Die Performances von Showcase Beat Le Mot formulieren so eine anarchistische Ethik, die der spielerischen Freiheit der Kunst verpflichtet ist. Wenn man für dieses Programm einen Imperativ sucht, dann findet man ihn im so radikal skeptischen wie optimistischen Denken des Kybernetikers Heinz von Foerster. Seine Maxime lautete: "Heinz, handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!" Das ist der krasseste denkbare Gegensatz zur populistischen Logik. Diese will die Möglichkeit echter Wahl nachgerade abschaffen: Jeder Mensch und jedes Ding bekommt durch die populistischen Diskursdespoten einen festen Platz zugewiesen, den er, sie und es gefälligst nicht mehr zu verlassen haben.“
(taz, 11.10.2010, Ulrich Gutmair,  Revolution im Hebbel Theater)

„...Ist Theater hier doch mehr Entladungsraum als Bildungsanstalt. Gradmesser ist das Publikum, das schnell zeigt, ob etwas funktioniert oder nicht. Die Devise lautet: lieber über- als unterfordern.“
(Frankfurter Rundschau , Anne Peter, „Nicht pädagogisch, aber wertvoll“)

„..."Irritieren und Amüsieren", was im Prinzip die beiden Grundpfeiler jedes Showcase-Abends sind.“
(Berliner Zeitung , Christian Rakow, „Showcase Beat Le Mot nimmt sich der "Bremer Stadtmusikanten" an)


Video – Mitschnitt