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1000 Things Falling


Die Ausgangsfrage war ganz einfach: Warum sehen wir die Welt vor lauter Dingen nicht mehr? Warum wird uns der Blick auf die Gegenwart vor lauter Zeugs verstellt und warum wird der ganze Müll einfach hinter dem Vorhang aufgetürmt?  

Die Art und Weise, wie wir die Welt betrachten, wie wir dieses Stück hier fallen lassen, ist ein Versuch etwas zu erzählen, ohne sich etwas auszudenken. Das ständige Verweisen und Widerlegen, das wir als Normalität anerkennen - das alles ist mit der Figur des Zopfes erklärbar. Wir flechten uns hier einen Ast ab. Das ganze Theater wird zu einer Tragetasche, einem Behältnis zum Transport und Lagern von Lasten (Dingen), die schwerer nicht sein könnten.

Die Idee für 1000 Things ist denkbar einfach. Objekte unterschiedlichster Art krachen aus dem Schürboden auf die Bühne. Wenn das eintausendste Objekt den Boden berührt, ist das Stück zu Ende. Bravo,Buh, Vorhang. Aber wäre der Vorhang nicht schon 1001? Und was ist mit der Luft, die vom Applaus bewegt wird? Dieses Stück wird Sie verfolgen wie die Erdumdrehung und der Klimawandel.


Credits

Eine Produktion von Showcase Beat Le Mot in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Idee & Umsetzung: Showcase Beat Le Mot   

Kostüm: Knut Klaßen, Marc Aschenberenner      

Bühne: SCBLM, Şenol Şentürk          

Ausstattung: SCBLM, Knut Klaßen, Marc Aschenberenner

Musik: Melisa Su Taskiran     

Künstlerische Mitarbeit: Florian Feigl, Christopher Hahn

Technische Leitung: Şenol Şentürk, Joscha Eckert                                                                       

Produktionsleitung: Olaf Nachtwey.


Besprechungen

"... Es fällt, was fallen kann: lauter plumpe Zeugen der Newton'schen Gesetze. Wie unterschiedlich stürzen Bälle, Holzlatten, Federn auf ihrem Weg zu den Brettern! Wie wandelt sich der Eindruck, wenn die Performer von Showcase schwierige Apparaturen anbringen, um den Fall zu manipulieren! Es ist ein Schwerkraftabend der besonderen Art, entfernt in der Tradition von Fischli & Weiß. Geschickt evoziert er Erwartungen und setzt ihnen einen Rahmen. Und lässt von dort aus Effekte und Varianten abmessen, lässt auch Überraschungen einbrechen. Das gebannte Interesse verdankt sich der Orientierung. Es ist eine Verspieltheit, in die wir als Publikum mit hineingenommen werden. Wäre schön, wenn Theater öfter so abliefe. ..." Christian Rakow in "Showcase Beat Le Mot und Spannung im Zirkus der Dinge", nachtkritik

"Die Dingforscher aus der Gießener Postdramatikerschule gehen bei der Materie selbst in die Lehre, erkunden ihre physikalischen, metaphysischen, gesellschaftlichen Geheimnisse und kombinieren dabei Installation und Spiel fantastisch neu." (von Doris Meierhenrich in "Es scheppert im Hebbel-Theater: Wucht und Eleganz des Fallens" - Berliner Zeitung)

"Ein heiteres, in alle Richtungen ausuferndes Gedankenexperiment vom Schöpfungsmythos bis zum Klimawandel." (von Barbara Behrendt in „1000 Things Falling“ – Das neue Stück von Showcase Beat le Mot am HAU Berlin - Deutschlandfunk)

"Ein verspieltes Wimmelbild, das ständig verschoben und nach einer undurchschaubaren Logik neu sortiert wird. Am Schluss nur noch die Frage: Wer räumt jetzt auf?" (von Sarah Kailuweit in "Boing, Boing, Boing!" - nachtkritik)

"...Showcase Beat Le Mot feiern hier ein Hochamt für das postdramatische Theater. ... wie Hohepriester ihrer Kunst, wie Dante-Abbilder und deutsche Michels zugleich." (von Elena Philipp in "Zuerst fällt eine Lampe aus dem Schnürboden" in Berliner Morgenpost)