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Bremer Stadtmusikanten

Was haben ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn gemeinsam? Es sind Nutztiere. Und was geschieht mit Nutztieren, die dem Menschen nichts mehr nutzen? Sie landen in der Pfanne oder werden verkauft. Doch ausgerechnet der Esel beweist in dieser Geschichte seine Klugheit: "Etwas Besseres als den Tod findest du überall", sagt er und nimmt Reißaus. Damit beginnt die Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten, diesem frühen Roadmovie aus der Hausmärchensammlung der Brüder Grimm. Unterwegs trifft der Esel den Hund, die beiden die Katze und sie zu dritt den Hahn. Mitten in der dunklen Nacht kommen sie an ein Räuberbandenhaus, das sie unter Anwendung einer List übernehmen und besetzt halten. Für Essen und ein warmes Plätzchen ist nun gesorgt. Aber wie geht es weiter, wenn die Kohlen ausgegangen und die letzten Vorräte verbraucht sind? Mit Kostümen aus Instrumenten, Traummaschinen, einer fantasievollen Bühne und vielen Liedern wird die schönste Geschichte erzählt, die es je über eine Gemeinschaft der Schwachen gegeben hat.


Credits

Eine Produktion von Showcase Beat le Mot und Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin – und in Koproduktion mit Schauspiel Frankfurt und dschungel Wien – Theaterhaus für ein junges Publikum. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfond.

Regie, Performance, Raum, Kostüme: Showcase Beat le Mot, Musik: Andreas Dorau, Choreografie: Minako Seki, Showcase Beat le Mot, Bauten: Atia Trofimoff, Christian Wenzel, Ton: Paul Ratzel, Licht: Holger Schegum, Produktionsleitung: Olaf Nachtwey


Besprechungen

  • REVOLUTION IM HEBBEL-THEATER VON ULRICH GUTMAIR, taz, 11.10.2010

"Die Bremer Stadtmusikanten" ist voller unglaublicher Einfälle, Zitate, Witze und nicht zuletzt Songs aus der Feder Andreas Doraus und anderer. Es ist Kindertheater, in dem sich kein Erwachsener langweilt. Man sieht und hört sich das mit großen Augen und Ohren an und wünscht sich, das Erwachsenentheater wäre öfter so intelligent und profund....dann lernen die Kinder die vielleicht wichtigsten Lektionen. Erstens fängt die Revolution mit dem Denken, also der Sprache an. Zweitens muss auch außerhalb des eigenen Kopfs nichts so bleiben, wie es ist. Die Performances von Showcase Beat Le Mot formulieren so eine anarchistische Ethik, die der spielerischen Freiheit der Kunst verpflichtet ist. Wenn man für dieses Programm einen Imperativ sucht, dann findet man ihn im so radikal skeptischen wie optimistischen Denken des Kybernetikers Heinz von Foerster. Seine Maxime lautete: "Heinz, handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!" Das ist der krasseste denkbare Gegensatz zur populistischen Logik. Diese will die Möglichkeit echter Wahl nachgerade abschaffen: Jeder Mensch und jedes Ding bekommt durch die populistischen Diskursdespoten einen festen Platz zugewiesen, den er, sie und es gefälligst nicht mehr zu verlassen haben.

  • Nicht pädagogisch, aber wertvoll“ von Anne Peter, Frankfurter Rundschau

...Ist Theater hier doch mehr Entladungsraum als Bildungsanstalt. Gradmesser ist das Publikum, das schnell zeigt, ob etwas funktioniert oder nicht. Die Devise lautet: lieber über- als unterfordern.

  • Showcase Beat Le Mot nimmt sich der "Bremer Stadtmusikanten" an“ von Christian Rakow, Berliner Zeitung

..."Irritieren und Amüsieren", was im Prinzip die beiden Grundpfeiler jedes Showcase-Abends sind.

 

 

 

 

 


Video